Seit Anbeginn der Abfallwirtschaftsgesetze auf Bundesebene stand das Thema Abfallvermeidung ganz oben auf der abfallwirtschaftlichen Prioritätenpyramide. Es gab auch niemals ernsthafte Zweifel an der Sinnhaftigkeit dieses Zieles.
Sehr wohl aber gab es in der Praxis eine gehörige Distanz zu diesem Thema und auch in der Wissenschaft wurde dieses Thema eher stiefmütterlich behandelt. Wesentliche Neuentwicklungen, Umbrüche und messbare Veränderungen gab es dagegen in den Bereichen Verwertung, Recycling und bei der sonstigen Entsorgung.
Für das Nischendasein der Abfallvermeidung gibt es gewiss sehr viele Gründe, vielleicht auch gute Gründe. Und es gibt viele Fragen, angefangen mit der Frage, was genau ist eigentlich mit Abfallvermeidung gemeint, was gehört dazu, was nicht? Und wie kann man Erfolge bei der Abfallvermeidung nachvollziehbar und transparent bemessen? Welche Möglichkeiten gibt es für die Abfallvermeidung? Welche abfallvermeidenden Maßnahmen sind längst etabliert, welche längst wieder – aus welchen Gründen? – wieder aufgegeben worden?
Derartige grundlegende Fragen aber auch ganz praxisnahe Anwendungsbeispiele werden vorgestellt und in der für diese Tagungsreihe üblichen Weise fundiert und ausgiebig diskutiert werden. Damit wird den Teilnehmern an der UniKAT-Tagung 2013 die Gelegenheit gegeben, sich aus aktuellem Anlass mit dem Thema vertraut zu machen und ggf. Wissenslücken zu schließen. Zumal Ende des Jahres 2013 aufgrund der rechtlichen Vorgaben von der Europäischen Union die Bundesregierung Deutschlands ein Programm vorlegen muss, wie das Thema der Abfallvermeidung verstärkt in der Praxis umgesetzt werden soll und wie die Ergebnisse und Erfolge der Abfallvermeidung bemessen und kontrolliert werden sollen.